Das Museum in einer digitalen Welt: Strategien – Methoden – Tools

Im September 2023 veranstalten das Belvedere Research Center in Wien und das Zentrum für Bildwissenschaften am Department für Kunst- und Kulturwissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems gemeinsam ein von der Getty Foundation in Los Angeles gefördertes internationales Sommerinstitut.

Über das Programm

„Das Museum in einer digitalen Welt: Strategien – Methoden – Tools“ ist ein zehntägiges Trainingsprogramm, das sich den Themen Digitalisierung, digitales Sammlungsmanagement und Online-Präsenz von digitalisierten Sammlungen widmet, um deren Potenziale und Problemstellungen zu thematisieren. Wie begegnen Museen den Herausforderungen und Veränderungen, die sich durch den allseitigen Einzug des Digitalen ergeben? Wie beeinflusst die digitale Transformation traditionelle Museumsstrategien?

Das von der Getty Foundation unterstützte Summer Institute bietet eine einzigartige Kombination aus theoretischen und anwendungsorientierten Vorträgen sowie Workshops zu diesen Fragestellungen. Der erste Teil des Programms (4. bis 10. September 2023) findet an der Universität für Weiterbildung in Krems statt, der zweite Teil (11. bis 15. September 2023) im Belvedere in Wien.

Im Fokus stehen Strategien zur Digitalisierung von Museumsbeständen und digitale Kompetenzen, etwa die wissenschaftliche Nutzung digitaler Sammlungen oder deren rechtliche und finanzielle Aspekte. Schwerpunktthemen wie das Management von Bilddaten, Netzwerkanalysen und Datenvisualisierung sowie digitales Storytelling werden durch Museumsbesuche und -führungen vor Ort ergänzt, um die Arbeitsweisen unterschiedlicher Akteur*innen im Museumsbereich zu beleuchten. Zudem vermitteln internationale Expert*innen wie Sarah Kenderdine (École polytechnique fédérale de Lausanne), Ross Parry (University of Leicester), Maximilian Schich (Universität Tallinn), Freya Schlingmann (Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin) und Dominic Oldman (British Museum, London) praxisbezogenes Wissen über aktuellste Entwicklungen und Trends.

Das Summer Institute stützt sich dabei auf die Expertise und die großen Datenbestände des Zentrums für Bildwissenschaften (ADA – Archive for Digital Art, GSSG – Graphische Sammlung Stift Göttweig Online) am Department für Kunst- und Kulturwissenschaften und des Belvedere mit seinen online Sammlungen.

Alle Veranstaltungstage bieten Gelegenheit für einen intensiven theoretischen Austausch unter der Leitung renommierter Expert*innen. Die Teilnehmenden sind dazu eingeladen, ihre eigenen Themen und Fragestellungen einzubringen, um diese im Lauf des Kollegs weiterzuentwickeln. Digitale Kompetenzen sollen maßgeblich erweitert werden, hierfür dient u. a. die Vermittlung neuer digitaler Tools für Ausstellungsgestaltung und Online-Sammlungen. Das Sommerinstitut bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, ein professionelles Netzwerk aufzubauen, digitales Know-how in Ausstellungskontexten zu erlangen und innovative zukünftige Sammlungsprojekte zu entwickeln.

Zielgruppe

Das Belvedere/UWK Summer Institute richtet sich an Kurator*innen, Museumsmitarbeiter*innen und Sammlungsmitarbeiter*innen, die mit musealen Online-Sammlungen insbesondere im deutschsprachigen Raum arbeiten. Voraussetzung für die Teilnahme sind mindestens drei Jahre Berufserfahrung im Museum sowie gute bis sehr gute Sprachkenntnisse in Deutsch (B2) und Englisch (B2).

Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 14 begrenzt (maximal eine Person pro Institution).

Die Auswahl der Teilnehmer*innen erfolgte durch eine Jury, die sich aus Vertreter*innen beider Institutionen zusammensetzt und richtet sich sowohl nach fachlicher Eignung als auch nach der im Motivationsschreiben dargelegten Gründe für die gewünschte Teilnahme.

Kosten

Dank der großzügigen Unterstützung der Getty Foundation sind Reisekosten, Verpflegung und Unterkunft der Teilnehmenden zur Gänze gedeckt. Es werden keine zusätzlichen Teilnahmegebühren erhoben.

Bewerbung

Der Call for Applications ist beendet, es können keine Bewerbungen mehr berücksichtigt werden.

Wir dürfen Sie aber auf ausgewählte Studienprogramme am Department für Kunst- und Kulturwissenschaften aufmerksam machen:

Im Rahmen des Belvedere/UWK Summer Institute findet zudem am Donnerstag, 14.09.2023 im Blickle Kino im Belvedere 21 ein öffentlich zugänglicher Abendvortrag von Saskia Scheltjens, Leiterin des Research Services Department und Chefbibliothekarin der Forschungsbibliothek am Rijksmuseum Amsterdam, zum Thema „The Art of Information and Data in Museums“ statt.

Wir freuen uns außerdem, Sie zum Thema „Digitales Museum“ auf die Belvedere (Online-)Tagungsreihe „Das Kunstmuseum im digitalen Zeitalter“ aufmerksam zu machen. Die kontinuierliche Reflexion institutioneller Bedingungen und die Befragung der Rolle von Museen im 21. Jahrhundert sind Grundlagen einer zukunftsorientierten Museumsarbeit. Daher organisiert das Belvedere Research Center seit 2019 die interdisziplinäre Tagungsreihe zu Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation in Kunstmuseen. Die internationale Konferenz zu wechselnden Schwerpunkten bietet kunsthistorische und medientheoretische Vorträge und setzt sich kritisch mit aktuellen Themen auseinander. Das nächste Format findet im Jänner 2024 statt, zu deren Besuch wir Sie herzlich einladen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.belvedere.at/das-kunstmuseum-im-digitalen-zeitalter-0.

Über das Belvedere Research Center und das Department für Kunst- und Kulturwissenschaften der UWK

Die Österreichische Galerie Belvedere beherbergt die bedeutendste Sammlung österreichischer Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Mit über 1,5 Millionen Besuchern pro Jahr ist es eines der führenden Museen Österreichs und damit eine der wichtigsten Kultureinrichtungen in der Region. Das Belvedere Research Center unter der Leitung von Christian Huemer, PhD widmet sich der Dokumentation, Erschließung und Erforschung der österreichischen Kunst im internationalen Kontext. Das Forschungszentrum betreibt eine Fachbibliothek sowie verschiedene Archive und Forschungsdatenbanken, u.a. die Online-Sammlung. Eines der Hauptanliegen für die kommenden Jahre ist die Umstellung der bestehenden Systemlandschaft in Richtung Interoperabilität, Open Source und optimierte Benutzerfreundlichkeit.

Am Department für Kunst- und Kulturwissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems bieten sowohl das Zentrum für Bildwissenschaften (Leitung Dr. Viola Rühse) als auch das Zentrum für Kulturen und Technologien des Sammelns (Leitung Prof. Dr. Anja Grebe) Lehre in den Bereichen Bildwissenschaften, Kunst- und Kulturgeschichte sowie Ausstellungsmanagement an. Neue wissenschaftliche Werkzeuge für Bildstudien werden derzeit am Zentrum für Bildwissenschaften weiterentwickelt. Sammlungen, Museen und Digitalisierung sind wesentliche Forschungsschwerpunkt des Departments für Kunst- und Kulturwissenschaften. Das Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften forscht primär rund um die musealen Objekte und Sammlungen der Landessammlungen NÖ und das Zentrum für Kulturen und Technologien des Sammelns befasst sich mit der Entwicklung und Durchführung transdisziplinärer Forschungsvorhaben und Lehrformate in den Kultur- und Sammlungswissenschaften.